Philippinen

Weisse Strände, immergrüne Palmen und kristallklares Wasser: Die Philippinen mit ihren 7.641 Inseln mitten im Westpazifik sind die asiatischen Trauminseln par excellence.

Asien oder Karibik?

Moderne Hochhäuser mit Einkaufsmeilen und architektonischer Extravaganz neben heruntergekommenen Favela-Quartieren – stärker könnte der Kontrast nicht sein. Die Hauptstadt Manila liegt zwischen der Manila-Bucht und dem Laguna de Bay, dem grössten See der Philippinen. Diese Stadt blüht vor Geschichte und Kultur. Unweit vom Wirtschaftszentrum befinden sich ein riesiger Friedhof mit tausenden von Gräbern. Auf diesem amerikanischen Friedhof ruhen die hier im 2. Weltkrieg gefallenen US-Soldaten. Es ist eindrücklich zu erkennen, welche Ausmasse dieser Krieg annahm und welche Spuren er im ganzen Land hinterliess.

Im Old Quarter, eher als das spanischer Viertel bekannt, findet man sich in einer ganz anderen Welt wieder. Die im spanisch-kolonialen Stil erbauten Gebäude, Kirchen und das noch teils intakte Fort geben einem schnell das Gefühl, in einer alten karibischen Stadt zu stehen. Auch hier vermischen sich die Strassen mit prachtvollen Gebäuden und desolaten Wohngegenden. Die immer lachenden, freundlichen Philippinos runden den ersten Eindruck dieser farbenfrohen Stadt ab.

Die Hexeninsel

Die Fortbewegung mit Flugzeug oder Boot ist auf den Philippinen unumgänglich. So findet man sich nach einer Flug-Bus-Boot-Reise ca. 350 km südlich in Siquijor wieder. Diese eher kleinere Insel ist ein ruhiger Ort zum Entspannen und um die Natur und das Meer zu geniessen. Die überwiegend von Grün bedeckte Insel mit ihren Klippen, Höhlen, Stränden und farbenfrohe Unterwasserwelt ist ein Ort zum Verweilen. Die deshalb auch als «Insel ohne Rückkehr» bekannte Insel ist ebenfalls für ihr Gerücht berühmt, Hexen zu beheimaten, und manch einer lässt keine Gelegenheit aus, die ein oder andere Voodoo-Puppe oder Liebestrank als Souvenir zu verkaufen.
Der Hauptglaube im Land ist jedoch das Christentum. Neben dem Staat Osttimor sind die Philippinen das einzige Land in Asien mit einer klaren christlichen Mehrheit. So stehen die Philippinos am Palmsonntagabend an den Strassen mit selbst gepflückten Palmen und schauen der Prozession zu, die in einem sehr schnellen Tempo durch die Dörfer rast.

Schlacht der Riesen

Nicht ganz so klein wie Siquijor liegt etwas weiter nördlich die Insel Bohol. Diese Insel hat zwei ganz besondere Attraktionen. Eine dieser Attraktionen ist eine legendenumwobene Landschaft, die so genannten Chocolat-Hills, deren Entstehung noch heute unklar ist. Eine dieser Legenden handelt von zwei Riesen, welche einen heftigen Streit hatten und sich somit mit riesigen Felsbrocken bewarfen. Trotz oder dank der Legenden sind die über 1700 Hügel, die in der Trockenzeit im richtigen Licht wie eine Schachtel Schoko-Pralinen aussehen, weltberühmt und ein einmaliges Schauspiel.

Nicht weit entfernt von den Chocolat-Hills lassen sich in geschütztem Ambiente die sanften Kreaturen der Koboldmakis oder auch Tarsiere beobachten. Diese besonderen Tiere sind niedlich anzusehen, haben jedoch eine eigene Charaktereigenschaft. Die nachtaktiven Tiere mögen die Ruhe und man sollte sie auf keinen Fall erschrecken. Ansonsten kann es vorkommen, dass sie sich vor Schreck in den Tod stürzen. Ebenfalls kam es bereits vor, dass sich diese Primaten in Gefangenschaft selbst verletzten, indem sie ihre Köpfe an die Gitterstäbe schlugen. Tarsiere sind äusserst begabte Springer und können dank ihrer besonders geformten Hinterbeine über fünf Meter weit springen, was für ein 13 bis 28 cm grosses Tier eine echte Leistung ist.

Magellan

Am 20. September 1519 stachen fünf Schiffe unter spanischer Flagge in See gen Westen, um eine neue Route zu den Gewürzinseln – heute die indonesische Inselgruppe namens Molukken – zu finden. Unter der Führung des portugiesischen Seefahrers Ferdinand Magellan überquerten sie den atlantischen Ozean und traversierten die heute als Magellanstrasse bekannte Meerenge im Süden Chiles. Nach drei Monaten und 20 Tagen Pazifiküberquerung, ohne auf Land zu stossen, erreichte die von Skorbut dezimierte Flotte schliesslich Festland. Einige Tage später erreichten sie die Philippinen und die Insel Cebu. Magellans Reise endete abrupt, als er beim Versuch, das indigene Volk der nahen Insel Mactan mit Gewalt zum Christentum zu bekehren, getötet wurde. Das indigene Volk in Cebu, damals unter der Herrschaft des mächtigen Rajah Humabon, liess sich einige Tage zuvor zum christlichen Glauben bekehren. Bei der Taufe des Herrschers und der 800 Cebuaños liess Ferdinand Magellan ein hölzernes Kreuz aufstellen. Dieses Kreuz, heute als Magellans Kreuz bekannt, kann man im Zentrum der schnelllebigen Stadt bestaunen.

Insel der versunkenen Schiffe

Eine Flugstunde westlich von Cebu liegt die Insel Coron. Das kleine Taucherparadies der Extraklasse hat es in sich. In den Buchten um diese Inseln wurden im September 1944 bei der alliierten Invasion der Philippinen schätzungsweise 12-15 japanische Schiffe versenkt. Diese können heute in abenteuerlichen Tauchgängen bestaunt werden. Eine weitere besondere Taucherfahrung kann man im nahen gelegenen Barracuda-Lake erleben. Dieser vulkanische See ist mittels einer Unterwasserhöhle mit dem Meer verbunden. Durch diese Verbindung und durch die vulkanische Note ereignen sich hier zwei Naturphänomene, denn dieser See besteht an der Oberfläche aus Süsswasser und in der Tiefe aus Salzwasser. Bei ca. 18m Tiefe vermischen sich die zwei Wasser und dem Taucher scheint es, als schwimme er in Öl. Die Sicht ist wie verschmiert und zudem herrschen an diesem Punkt Temperaturen von bis zu 39°C. Eine vielleicht einmalige Erfahrung.

Zurück in Coron, einige Gehminuten vom touristischen Zentrum entfernt, befindet man sich inmitten eines Pfahldorfes. Hühnern, Hunden und Katzen trifft man in den engen Gassen, die mehr oder weniger zu halten scheinen. Als nicht Einheimischer ist es etwas merkwürdig dort zu sein, doch dies scheint die Philippinos, insbesondere die Kinder, nicht zu kümmern. Fokussiert fordern sie sich bei einem Kreiselwettkampf heraus und zu unserem Erstaunen haben sie noch echt freche Tricks auf Lager.

Wer das Abenteuer sucht, kann sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem verschollenen Flugzeugwrack in der Perlenbucht machen. Das 1971 dort notgelandete Flugzeug gehörte zwei Perlenjägern, die mit ihrer 3 Millionen Dollar Ladung wegen dem Taifun Wanda notlanden mussten. Nach ihrer Rettung zwei Monate später entschieden sie, sich dort niederzulassen.

Auf hoher See

Die See zwischen Coron und El-Nido ist gespickt von scheinbar verlassenen Inseln mit klarem Wasser, weissen Stränden und atemberaubenden Korallriffen. Ein Abenteuer, um Körper und Geist baumeln zu lassen und die unberührte Natur zu geniessen.

Bis bald in Indonesien!

Spiriti.art

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